Magisches Motto - Streetart

30. November 2017

Da plag ich mich einen Monat lang mit dem Thema rum... und dann liegt es am letzten Tag auf der Straße! Gut, das "auf der Straße" war bei dem Thema naheliegend. Aber da war den ganzen November über nix Spannendes, ich schwöre.


Diesen Post hab ich übers Monat schon zigfach geschrieben und verworfen - einfach weil die Bilder nichtssagend waren.


Die hier sind auch noch aus dem Handgelenk schnell rausfotografiert... aber ich mag sie! Der erste Schnee ist einfach magisch, auch wenn es nur linearer Gatsch ist.

Dunkelblau

29. November 2017
Dunkelblaue Twill-Hose

Dieses Monat gilt es bei den 12 colours of handmade fashion eine eigene Farbe zu finden. Meine Farbe ist Dunkelblau. Blau ist die Basisfarbe meines Gewandes und ich wollte unbedingt den eigenen Hosenschnitt vom grauen Vormonat überarbeiten. So bunt ich sonst unterwegs bin, bei Hosen trage ich ausschließlich einfarbige, gedeckte Farben.

Dunkelblaue Twill-Hose

Aber ein wenig Augenzwinkern muss doch dabei sein. Mein Inspirations-Kristallisationspunkt war das Sternenwebband der Gürtelschlaufen. Zu dem dunkalblauen Twill von Biostoffe.at (suuuper Qualität) habe ich sämtliche Futterstoffe und Verzierungen in den Webbandfarben gewählt.

Dunkelblaue Twill-Hose

Den Look der Hose mag ich wirklich sehr - aber noch viel genialer ist der Sitz. Heureka - ich hab es geschafft. Sie sitzt perfekt und ist bequem. Herz (Kreuz, Popsch, Oberschenkel) was willst du mehr? Auf den Fotos seht ihr die ganz frisch angezogene Hose. Beim Tragen gibt sie noch ein wenig nach und sitzt damit nicht ganz so körperbetont.

Dunkelblaue Twill-Hose

Auf den Bildern erkennt man einfach gar nix... abends im November etwas Dunkelblaues zu fotografieren klappt einfach nicht. Bilder sind mir sonst wichtig - eine passende Hose ist aber definitiv noch wichtiger!

 Shirt mit Rollrand
So zum Drüberstreuen ist noch ein Shirt entstanden. Der Fuchsstoff hat einfach genau die Webbandfarben und Sterne in sich. Das Restl hat gerade noch für die Ärmel gereicht. Schnitt ist mein Basic-Shirt, entstanden aus Statement Ottobre 2/17.


   

Donauweibchen-trifft-Poseidon-Tasche

21. November 2017
Mein Onkel feiert einen runden Geburtstag. Er wünscht sich eine Flusskreuzfahrt, die ganze Donau entlang. Wenn ihr wüsstet wie er wohnt... sehr stimmig! Er wohnt direkt gegenüber von Stift Melk, nur durch die Donau getrennt - ein unglaublich schönes Platzerl!

Tasche mit aufgesticktem Donau-Verlauf; Donauweibchen trifft Poseidon

Ihm Geld zu schenken kommt mir irgendwie seltsam vor. War er es doch, der mir meine gesamte Jugend hindurch immer wieder etwas zugesteckt hat... obwohl er selbst noch in der Sturm und Drang Zeit war und nix hatte. Außerdem überlasse ich Geldgeschenke gerne der unkreativen Restgesellschaft ;-)

Tasche mit aufgesticktem Donau-Verlauf; Donauweibchen trifft Poseidon

Also habe ich eine Tasche kreiert, die ihm auf der Flusskreuzfahrt gute Dienste leisten wird. Groß genug um ein Buch, Taschentücher, Schlüssel und Souvenirs zu beherbergen. Genäht habe ich das Freebook Never Walk Alone, wie schon hier. Allerdings habe ich die Form total begradigt, den Träger wesentlich verlängert und komplett mit Volumenvlies gefüttert. Erstens soll sie ja bequem sein, andererseits macht sich das Volumen beim Steppen gut.

Tasche mit aufgesticktem Donau-Verlauf; Donauweibchen trifft Poseidon

Außen ist die Tasche so schlicht wie möglich. Die Donau beginnt auf der Vorderseite und fließt um die ganze Tasche herum. Die etwas hinkende Do-n-au Beschriftung ist der Mündungsoptik geschuldet. Verwunderlicherweise war es gar nicht schwer den Verlauf recht exakt auf die Tasche zu bringen, mit Rastern hat das sehr gut geklappt. Die echte Donau fließt nämlich netterweise recht markant durch Europa. Auch die Angststelle an der Seitennaht ist tipp topp geworden.

Tasche mit aufgesticktem Donau-Verlauf; Donauweibchen trifft Poseidon

So glücklich ich mit dem Außen bin - das Innen ist ja fast noch besser! Bei einer vergangenen Postaktion ist mir ein Ausschuss-Stück übrig geblieben. Und so treiben nun das Donauweibchen und Poseidon im Inneren der Tasche ihr Unwesen.

Das Feuer und ich

19. November 2017
Pfadfinderkochstelle auf dem Sommerager

Astrid möchte gerne wissen wie es um uns und das Feuer bestellt ist.


Bau der Kochstelle, die ersten Steher werden zurechtgehakt.


Ich mag Feuer.
Schon immer.
Diese Liebe wurde bei mir betimmt in der Kindheit geschürt.


Mit Sisalschnur und Bünden wird das Grundgerüst gemacht.


Feuer hat  für mich etwas Verbindendes, Wärmendes, Nährendes. Der Verbindende Effekt ist immer da wenn jemand ein Feuer entfacht, alle stehen herum, starrren hinein, eine Gitarre kommt hinzu... ich glaube kaum jemand kann sich solch einer Szene entziehen. Viele Menschen werden das als behaglilch und verbindend empfinden.


Eine dicke Lehmschicht verhindert das Durchbrennen.


Dass ich Feuer auch als nährend und Gemeinschaft stiftend empfinde, das verdanke ich den Pfadfindern. So eine gebaute Kochstelle ist ein offensichtlicher Mittelpunkt der Gemeinschaft. 10 Tage lang über offenem Feuer, an einer selbst gebauten Kochstelle zu kochen- das geht nur gemeinsam. Das Feuer zu zähmen und es in die Mitte der Gesellschaft zu bringen war eine große Leistung der Menschheit.


Stauraum an allen Ecken und Enden, wie in einer richtigen Küche.


Unsere Feuer heute, sind einfach nicht mehr sichtbar, entkoppelt von uns. Das Gas in der Therme kommt aus Russland, es hat nichts mehr mit uns zu tun. Der Strom für den Herd wird in zig verschiedenen Kraftwerken produziert, in Ringleitungen durch halb Europa gejagt bis er unser Mittagessen wärmt. Was das mit mir zu tun hat? Gefühlt nichts. Das Benzin aus dem Nahen Osten, über tausende Kilometer in Pipelines unterwegs, bis es in meinem Benzintank landet hat es so einen Weg hinter sich, dass ich mich nicht sonderlich mit ihm identifiziere. Unsere "Feuer" unsere Energiequellen - wir haben sie einfach nicht mehr selbst in der Hand.


Essentielles Utensil: der Topdeckel! Ohne ihn bekommt jegliches Essen die Geschmacksnote "Waldkraft".


Ich möchte nicht zurück zu dem Leben am Herd, zu den "guten alten Zeiten". Eben weil ich über viele, viele Sommer hinweg erfahren habe, dass du alleine gar nichts ausrichtest, in einer einfacheren Zivilisation. Oft war ich als Leiterin die erste in der Früh die auf war, trockenes Unterzündholz zusammengesucht hat, gehofft dass genug gehacktes da ist, ein Feuer entzündet, geschürt, Milch und Tee-Kaffee-Wasser aufgesetzt, mit beißendem Rauch gekümpft, den Milchtopf permanent hin und hergerutscht, dass nichts anbrennt... und das alles noch lang vor dem ersten Kaffee. So ein Aufwand - nur fürs Frühstück!


Hacken, sammeln, trocken verstauen. Schon der Morgentau reicht um den Frühstückskaffee ins Unendliche zu verschieben.


Wie einfach ist ein Frühstück zu Hause. Kaffemaschine, Mirkowelle, in wenigen Minuten ist alles bereit. Den Arbeiter aus dem tschechischen Atomkraftwerk, den habe ich nicht im Kopf wenn ich die Mikrowelle einschalte. Ach, ihr bezieht wie ich Ökostrom? Ich bezweifle, dass ihr dann an den deutschen Arbeiter, der die Glasfasernmatten für die Windkraftanlage verarbeitet hat, denkt. Geschweige denn an den chinesischen Siliziumbergmann. Die ganze Welt hilft mir beim Wärmen der Milch und doch mach ich es ganz alleine.


Einfacher Kakao wird hier zum Gericht der hohen Schule!


Wie seltsam das ist, wird mir erst wieder beim Betrachten meiner Fotos hier klar. Ich zeige euch Fotos einer Lagerkochstelle. Etwa 20 Leute haben 10 Tage drauf ihr Essen gekocht - und ja auch das Frühstück, den Kaffee - das haben wir als "gekocht" ja gar nicht mehr am Plan. Die Fotos stammen aus dem Jahr 2003, da habe ich meine erste digitale Kamera bekommen. Wie viele unfotografierte Feuer ich davor schon entfacht habe? Viele!


Viele Hände, schnelles Ende!


Feuer ist in meiner Umgebung stets ein "Zuckerl", ein Zusatz der das Leben schöner macht. Als Adventkranz, als Schwedenofen auf dem die Bratäpfel zischen und die Orangenschalen trocknen, als Kerze in der Laterne vorm Haus. Notwenig sind all diese Feuerchen in meinem Leben nicht. Aber schön und beahglich sind sie immer. Die lebensnotwendigen "Feuer" brennen anderswo: Müllverbrennungsanlage, Funken im LKW der mein Essen bringt, Stahlerzeugung, Ölheizung in der Schule. All diese Feuer sind weit weg, abstrakt und alles andere als romantisch. Aber lebensnotwendig. 


Einige Tage später - Wiese. So wie vorher. Nachhaltig ist es, aber nur gemeinsam zu packen.

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