Jetzt kennt ihr das Spielchen schon, oder?
Der kleine Fuchs kommt mit einer Geburtstagseinladung nach Hause und stellt fest:
"Wir bringen was Selbstgemachtes."
Was so viel bedeutet wie: er ist der Designer, ich die Näherin. Präziser gesagt: er schafft an, ich arbeite.
"Die Louisa braucht ein Kleid."
Brauchen ist wohl nicht das richtige Wort. Aber insgeheim musste ich ihm zustimmen - das ist ein perfektes Geschenk für Louisa. Schon in einer Tunika fühlt sie sich wohl underdressed. Was andere Kinder dreimal im Jahr als Festtagskleid anziehen trägt diese junge Dame mit Grandezza täglich. Aber Achtung! Wenn ihr nun ein süßes, ruhiges Mäderl im Kopf habt liegt ihr gewaltig falsch!
"Aber nicht irgendeines. Eines das sich so dreht wenn, man sich dreht."
Drehkleid also. Hoffentlich behält er diese Fähigkeit noch lange sich in Mädls so gut reinzuversetzen. Anneliese sei Dank, ließ sich auch dieser Wunsch in einem Bubenhaushalt erfüllen.
"Außerdem muss es bunt sein. Weil rosa Stoffe haben wir ja nicht. Rosa mag sie besonders gerne, aber Regenbogen geht auch."
Aha! Meine Vorliebe scheint zu seiner Vorliebe zu werden.
"Und weil sie fünf wird müssen fünf Tiere drauf. Keine Zahl, weil wenn sie sechs ist soll das Kleid ja auch noch passen. Ich will fünf Füchse. Ist ja von mir."
Notiere geistig: Größer nähen, damit er sich länger an ihrem Anblick erfreuen kann. Und fünf Füchse fürs Designer- Ego.
Daraus geworden ist also eine Elodie, die sich wirklich wunderbar dreht! Das Oberteil ist selbst dazugebastelt. Das Geburtstagskind soll das Kleid ja lange tragen können. Das geht so auch nächsten Winter mit langärmeligem Leiberl... wenn ich es schaffe dem Model das Kleid wieder abzuschwatzen. Unser Affe Berti fühlt sich sehr wohl darin.