Ja, da könnt ihr jetzt schauen so lang ihr wollt - Menschen werdet ihr auf diesem Foto nicht finden.
Und ja, das Bild habe ich ganz absichtlich unter diese Überschrift gestellt.
Nein, die Lichtstimmung ist es nicht. Ich finde meine Straße so einfach irgendwie netter. Siedlungsgebiete in Niederösterreich sind untertags nicht soooo charmant.
Der Unterschied auf den ich raus will: Susanne hat in dem Post gleich 189!!! Menschen abgebildet, 32 davon richtig gut erkennbar. Ist ja auch logisch, geht ja auch um Menschen an seinem Wohnort. 189 Menschen in einem Post, das sind auf Hollabrunn umgerechnet 2,7% der Bevölkerung. Ebensoviele haben hier Grün gewählt. Eine witzige Vorstellung alle Grünwähler in einem Post.
Ich ringe mit diesem Thema schon das ganze Monat lang - aber ich schaff es einfach nicht den Fotoapparat zu zücken und am halbwegs belebten Hollabrunner Hauptplatz Fotos zu machen. Selbst wenn ich nur 1% der Bevölkerung ablichte...
Das macht man nicht.
Ich bin sebst ganz baff, dass ich das hier schreibe. Ich zähle mich zu den aufgeschlossenen Landbewohnerinnen, die sich um "gheart sie ned" und "woa schon immer so" recht wenig scheren. Aber Menschen in meinem Heimatort einfach so ohne Fragen zu fotografieren, das geht gar nicht! Wäre ich in Wien, ich hätte keine Hemmungen!
Die Interessante Einsicht die sich dieses Monat in mich eingeschlichen hat... (und es ist ja soooo aktuell!!!)
Datenschutz ist einfacher ernst zu nehmen,
wenn man zu den zu schützenden Subjekten irgendeine Beziehung hat.
In einer Großstadt, oder im Urlaub, knippse ich jetzt auch nicht offensichtlich unverschämt Menschen ohne sie zu fragen - aber trotzdem mache ich ganz selbstverständlich Fotos wo fremde Menschen drauf sind.
Das war mir bis jetzt noch nicht klar, dass ich so ticke. Das ist mir fremd an mir (Hier ergibt sich ganz gwieft die Verbindung zu Tell a Story;-)
Ich glaube ein erklecklicher Teil in mir hält sich ganz automatisch an das Das-tut-man-nicht und an Das-gehört-sich-nicht.
Ob das gut oder schlecht ist? Ich weiß nicht recht.
Das Fremdsein ist vielleicht ungezwungener, freier. Aber es macht wohl auch ein wenig übermütig und so ein bissl "geht mich ja nix an".
Wenn man Beziehung zu etwas hat, fühlt man sich immer ein wenig verantwortlich. Das bremst manchmal und macht klein. Allerdings finde ich es schon schön, wenn andere auf mich achten und ein wenig Sorgfalt im Umgang mit mir walten lassen.