Entstanden
sind fast 100 Billets mit zugehörigen Kuverts - ich konnte einfach gar
nicht mehr aufhören! Ich habe mit verschiedenen Kleistermischungen
experimentiert, schließlich bin ich beim stinknormalen Tapetenkleister
gelandet.
Einzig
am Thema "Pastell" habe ich mir ein wenig die Zähne ausgebissen.
Schlussendlich habe ich mich für die Kombination Tapetenkleister und
normale Wasserfarben entschieden. Die Wasserfarben decken nicht so gut
wie Acrylfarben, das Durchscheinende ist im weitesten Sinne pastellig...
na ja nicht wirklich, aber ich habe irgendwann für mich beschlossen,
dass es die pastelligste Art ist die ich hinbekomme und mir gefällt. Alle Versuche mit Acrylfarben haben kein haptisch angenehmes Gefühl am Papier hinterlassen. Acrylfarben fühlen sich viel rauher an, deshalb sind 90 Prozent der versandten Kärtchen Tapetenkleister+Wasserfarben.
Ganz
schnell war klar: Keine Serien! Das Probieren und Werken hat mir so
großen Spaß gemacht, ich wollte nicht zig gleiche Billets kreieren. Mit den Wasserfarben ergeben sich unendlich viele Farbmischungen direkt am Papier, die Buntheit hat mich sehr angezogen, mehrere gleiche Papiere - das wäre nicht ich! Ganz schnell habe ich mich auf ein fixes Format geeinigt: quadratisch. So
sind die Karten und Kuverts untereinander nach Belieben tauschbar.
Aus
einem Bogen A3 Papier - geschätzt 250g - konnte ich drei Karten
schneiden. Aus normalem Zeichenpapier - etwas über 100g - sind die
Kuverts entstanden. Zwei Kuverts gehen aus einem A3 Bogen. Leider habe ich erst nach dem ersten Flow begonnen auch auf eine saubere Rückseite zu achten. Zum Schluss habe ich unter jedes Blatt ein neues Blatt Zeitungspapier untergelegt, so sind die Ränder recht sauber geblieben. Die ersten Karten musste ich daher innen mit einer bunten Lage Papier kaschieren. Nicht ganz optimal, aber in vielen Fällen auch sehr nett, da ich so die Farbe vom Kuvert aufnehmen konnte.
Ganz
wesentlich an der Postaktion ist für mich das Kuvert. Ich mag es sehr,
wenn auch das Kuvert zum Thema passt. Wie so oft habe ich es einfach
zusammengenäht. Dieses Jahr gibt es leider keine schönen Briefmarken, da
mein Papa die Post aus Kostengründen in Deutschland aufgegeben hat. Die
Internetmarke gibt es in Österreich nicht, find ich aber unglaublich
praktisch.
Als
kleines Goodie ist eine Wimpelkette aus den Resten entstanden. Die hat
schlussendlich in der Herstellung ganz schön viel Zeit gekostet, sieht
aber ganz zauberhaft aus.
Immer wieder bekomme ich sehr erstaunte Anfragen: Du nähst Papier? Ja! Total easy! Egal ob Kuvert oder Wimpelkette - einfach das Papier ganz beherzt reinschieben, die Nähmaschine frisst alles was ihr unters Füßchen kommt. Versprochen!
Während des Kleisterns dachte ich: Mit Karten und Kuverts komme ich bestimmt bis zum Lebensende! Aber ich habe so viel verschickt, es ist kaum noch was da. Macht ja nichts. Ich habe jetzt ein gutes Gefühl bekommen wie dick der Kleister sein muss für welche Art von Muster.
Ein Tipp - für alle die noch Kleistern - habe ich von einer englischsprachigen Seite: Vor dem Einkleistern die Rückseite des Papieres befeuchten. Meine Papiere haben sich dadurch deutlich weniger gewellt während des Einstreichens, aber auch beim Trocknen sind diese Papiere wesentlich gerader getrocknet.
Die Freude am Kleistern bleibt nun wohl für immer in meinem schöpferischen Repertoir. Danke, Michaela und Tabea! Und kaum ist die Frühlingspost geschafft, freu ich mich schon auf die Sommer-Ausgabe...