Lieber Glupschi, die sind von der heurigen Frühlingspost-Aktion. Ein Druck ist von mir, die restlichen sind lauter getauschte Stoffe. Alles voller Fische - klar dass dir das gefällt!
Ich wollte die Stoffe unbedingt zu einem Kleidungsstück verarbeiten. Im Grunde
wollte ich ja ein Kleidungsstück ausschließlich aus diesen Stoffen
nähen. Aber das war dann irgendwie zu viel. Schau dir die ganze Pracht da an, wenn du magst. Die Blubberblasen sind so entstanden: Löcher in den blauen Rockstoff, Fischstoff drunter, mit Zackerlstich festnähen. Klingt easy, wars aber nicht. Das Halbleinen war eine Aufgabe! Und Löcher mussten einfach sein - sind sie doch die Juni-Stoffspielerei! Der Rock-Sew-Along kam da gerade recht. Genäht hab ich eine "Hilda". Zumindest war das mein Grundschnitt. Das hier ist die 6. Ausgabe - und irgendwie ziemlich weit weg von Grundschnitt. Diesmal sind selbst die Taschen geändert - schön groß! Einerseits musste ich Platz für die beiden weißen Fischstoffe schaffen. Andererseits kann ich so ganz gut meine Hände reinstecken, ich mag es mit eingesteckten Händen rumzuschlendern. Du interessierst dich für die Änderungen? Lies da nach!
Tja, die liebe Zeit... Ich hab mich so lange nicht getraut in die tollen Stoffe reinzuschneiden, dass es nun zum Schluss richtig eng geworden ist. Der Kreidestrich geht beim ersten Waschen weg - versprochen!
Die Falten in der Mitte sind beabsichtigt. An der Hüfte ist der Rock möglichst eng, gerade so, dass der Jersey-Gummibund drüber rutscht. Sehr bequem, sag ich dir. Und unten bekommt der Rock so viel Weite, dass ich einfach alles mit ihm machen kann. Sogar zu dir ins Blumenbeet klettern.
Nun und die restlichen Falten wirft der Stoff. Halb Leinen, halb Baumwolle - die Falten werd ich ihm wohl nicht ausreden können... Aber ich probiers mal mit dem Bügeleisen, das hat ein Händchen dafür, zumindest kurzfristig.
Erstmals gibts bei diesem Rock hinten in der Mitte einen dritten Abnäher. Sitzt noch besser!
Halt! Warte! Noch ein lautes DANKE an meine Stoffspenderinnen und den Organisatorinnen des Me Made Mittwochs. Ja, und weil Sonntag ist auch an Rita! Pfiat euch!
Geraldine hat einen Stoff an uns verschickt. Auftrag: Jeder macht was draus! Gekommen ist ein sehr dünner Baumwollstoff mit lauter London-Motiven, natürlich in Rot-Blau. Nicht im Entferntesten der Stoff den ich mir kaufen würde... aber genau darin liegt ja der Reiz!
Ich musste eine ganze Weile nachdenken, dann kam sie die Idee. Meine stärkste Verbindung mit London ist momentan Max. Er ist die Handpuppe, die mir in der Schule beim Englischunterricht zur Hand geht. Max spricht nur only english und wohnt in einem kleinen Köfferchen. Sehr schmucklos, denn schließlich ist es ja ein Zauberköfferchen. Es entfaltet seine Qualitäten erst wenn Max drin ist. Ich fragte Max nach seiner Meinung - er war einverstanden eine österreichsiche Innenarchitektin an sein Heim zu lassen.
Erst wollte ich das Köfferchen ganz austapezieren, deshalb hab ich es mit nach Hause genommen. Lang dauerte es nicht und die Kinder bemerkten Max Abwesenheit. "Ähh... der macht grad Urlaub... in England..." schwindelte ich mich aus dem Problem. "Bringt er uns was mit? Das macht man doch, wenn wer weit reist - oder?" " Ähhh, ja.... bestimmt bringt er euch was mit." Hmmm... nicht so gut gelaufen ;-)
Also dachte ich angestrengt über ein Mitbringsel nach, da stachen mir an der Supermarktkassa Jelly Beans ins Auge. Das wars! Ein super Mitbringsel! Und der Stoff wird keine Inneneinrichtung, sondern Sackerl für die Jelly Beans. Tapeziert hab ich mit einem anderen Stoff, dem Restl dieser Tasche.
Heute Abend ist Max großer Auftritt im neuen Heim - mit Mitbringsel! Wir haben Lesenacht in der Schule, er bringt netterweise auch noch ein englisches Buch mit. Das wird ein Hallo!!!
Deshalb verlinke ich den Post auch schon heute bei Geraldine - ein wenig zu früh - aber trotzdem mit einem lauten HAPPY BIRTHDAY! ... denn wer weiß wozu ich morgen fähig bin...
Die 5. Ausgabe des Hilda-Rockes stellt mich passformmäßig endlich zufrieden! Wie immer sind meine Änderungen vielfältig - der Weg ist einfach immer ein weiter. Ich mag diesen Rockschnitt gerne mit festeren Stoffen, die Stand haben. Ich habe die allerletzten Reste zweier Ikea-Stoffe gekreuzt. Deshalb geht die hintere Ranke auch so direkt über den Po. Etwas tiefer wäre vorteilhafter, aber mehr war nicht da.
Die Taschen sind der Grund, warum ich mich in diesem Rock so verbissen habe, ihn unbedingt passend machen wollte. Sie sind sehr hübsch und unglaublich praktisch! außerdem mag ich für den Sommer die Gummibund Variante - schnell raus und rein.
Das habe ich geändert:
Zum Saum hin bin ich um fast zwei Größen kleiner geworden. Ich wollte die A-Linie nicht so ausgestellt. Mir gefällt es besser, wenn der Rock gerader fällt. Meine Hüften sind so ausladened, dass es "gerade" runter gehen kann und trotzden genug Weite da ist um sich im Rock gut bewegen zu können. Die Weite habe ich vom Vorderteil und Rückteil weggenommen. Die Seitenlinie hat nicht mehr viel mit dem Originalschnitt zu gemein.
Die Falte ist wesentlich länger als im Schnittmuster. Ich komme auf etwas unübliche Weise zur Weite:
Ich nähe die Taschen fertig, befestige sie und schließe die Seitennähte.
Dann ziehe ich den Rock an und stecke mit Nadeln die Falte ab - so eng, dass ich gerade noch aus dem Rock rausschlüpfen kann. Außerdem lässt sich hier die Länge der Falte bestimmen. Bei jeder Rockversion ist sie ein wenig anders. Diese Variante gefällt mir für feste Stoffe, für dünnere mag ich die besonders gerne.
Ich nähe die Falte fest und dann Saum und Bund fertig.
Ich habe hinten zwei Einnäher eingefügt.
Die hintere Länge ist um einges länger als der Vorderteil. Dank dieses Buches weiß ich, dass ich eine gekippte Taille habe. Ich brauche also überm Hintern wesentlich mehr Stoff als vorne. Vorne am Bauch dagegen habe ich Stoff weggenommen.
Ich bin gespannt ob es bei andern Sew-Along-Mädls auch schon Röcke zu bewundern gibt.
Diese Woche ist es endlich so weit - die Euro beginnt! Ganz Österreich ist schrecklich aufgeregt, schließlich hat es unsere Mannschaft erstmals durch eigene Qualifikation geschafft. Mein Kind liebt Fußball - auch wenn seine Stärken definitiv anderwertig gewichtet sind. Seis drum, Freude macht es es. Bitte beachtet die feinen Details: die gefärbten Wangen sowie die Kapitänsschleife am Arm ;-)
Ertmals seit 5 Jahren haben wir dem Kind ein "Ausbeuter-Leiberl" gekauft. Im Grund jammert er mich schon seit Wochen an, ich solle ihm ein Fußballdress nähen. Aber natürlich mit Adler und so. Davor drücke ich mich seit Wochen, bis schließlich meine Mann Mitleid mit dem Kind hatte und ein Shirt vom Diskonter mit nach Hause gebracht hat. Das erste gekaufte Klumpert-Shirt seit fünf Jahren - ich finde das geht klar!
Genäht hab ich dazu eine Fußballhose. Der Stoff ist vom Müller aus Kritzendorf, also mit großer Sicherheit ethisch und ökologisch in der bedenklichen Ecke angesiedelt. Aber für König Fußball springen wir mal über unseren Kleidungsschatten.
Der Schnitt ist Bo in 134, die Seitentaschen sind selbst abgewandelt. Der Hosenbund ist - wie so oft - eine Upcycling. Knopfloch und Bund sind von einer alten Jeans. Statt Zipp gibt es Klettverschluss, das ist nervenschonender.
Die heurige Frühlingspost auf einem Foto vereint - was für ein Pracht! Die beiden äußeren Stoffe sind von mir, der Rest ist geschenkt. Herzlichen Dank, liebe Postlerinnen!
Schon bevor das Stoffstücklein bei mir angekommen ist war klar: Die werden zu einem Kleidungsstück, so die Stoffqualitäten das irgendwie zulassen. Nun bin ich mir sicher, ein Rock soll es werden!
Der Stoff ist so kostbar, da geh ich keine Experimente ein.Deshalb werde ich den Rock Hilda nähen, ein Schnitt der mir passt. Zumindest bald... Hilda Nummer 5 ist nämlich gerade in Arbeit. Nochmals gibts kleine Änderungen einzuarbeiten. Bei meinem Gstell dauerts einfach länger, bis ein Schnittmuster wirklich passt. Die Me Made Mittwoch Mädels können hier die alten 1 - 2 - 3 - 4 Hildas ansehen. DenRock mag ich, weil er einigermaßen eng ist, durch die Falte vorne aber Weite gibt und er hat Taschen! Schlüssel, Taschentuch, 2 Euro,... irgendwas gibt es immer zu verstauen.
Also, wenn alles klappt, könnt ihr am Ende des Monats meinen Fish-rocks-Rock bewundern.
Ein Blumensträußlein haben wir zum Einstand unserer neuen Bewohnerin gepflückt. Diese Woche fand sich die Fähe Lotta in der Post. Dieses süße Fuchslein hat mir Lotta, jene die so gerne Blau mag, geschickt.
Nach zähen Namensverhandlungen - die ganze Familie wollte mitreden, da das Füchslein gar so süß ist - hab ich mich durchgesetzt! Lotta von Lotta also. Herzlichen Dank! Wir haben unsere neue Mitbewohnerin sofort ins Herz geschlossen!
Im Garten haben sich diese Woche einige zarte Blümlein hervorgetan um mit Fähe zu strahlen: Weinraute, Rose und Rauke in Gelb. Phalicea, Schnittlauch, Klee und Kornrade in Lila. Dazu eine blaue "Vase" und die braune Füchsin - sie sind so hübsch miteinander. Danke, Lotta!
Ich habe an einem zweitägigen Zeichenseminar in Hollabrunn teilgenommen - Das gute Auge. Jeder Teilnehmer brachte eine Menge an eigenem Material mit, die Künstlerin Renate Payer brachte die Themen ein.
Der Baum und ich - 1. Akt
Renate brachte und ein ganzes Bündel Papier mit, mit dem wir weiterarbeiten konnten. Erste Aufgabe zum Aufwärmen: Die Kopie eines Winterbaums, war irgendwie umzugestalten, zu verfremden... alles erlaubt. Ich dachte nur: "Naaa! Baum! Hab ich gar keine Lust drauf!" Also zerschnitt ich ihn kurzerhand und legte ihn an den Feldrand. Hat keine 10 Minuten gedauert. Voll Freude ging ich zu Renate und meinte: "Nächstes Thema, bitte!"
Der Baum und ich - 2. Akt
"Mach doch noch einen Baum", meinte Rente. Also schnappte ich mir den Fotoapparat, ging in den Hof zum uralten Kastanienbaum und fotografiert ihn, jegliche Technik war ja erlaubt. Keine 5 Minuten später stand ich schon wieder vor ihr, zeigt ihr mein weiteres Baumwerk.
Der Baum und ich - 3. Akt
Ihr ahnt es schon,das Thema Baum war für Renate noch nicht ausgereizt. Richtig unwillig - ich muss ja im Nachhinein richtig schmunzeln. In welches Schülerverhalten Lehrer bei einem Seminar kippen können!Also kramte ich in ihren Unterlagen und entschied mich für ein echt rotziges, kurzes Statment. So aber jetzt! Das war jetzt kreativ! Bitte Frau Lehrerin, das MUSS jetzt aber passen.
Der Baum und ich - 4. Akt
Renate fand es super, aber... "da geht noch was" Der Ärger von vorhin war weg, jetzt kam Resignation. Also, gut - seuuuufz - ich dachte das erste mal wirklich an einen Baum und was aus ihm werden konnte. Ich ging zu den Hofbäumen und hoffte auf eine Eingebung von ihnen. Ich sammelte Ästchen und band sie zum Floß. Ich wollte das Floß nicht in einen lieblichen Kontext stellen. Per Gummiboot-Floß sind gerade so viele Menschen unterwegs. Es bröckelt im Gebälk. Aber wir tun so als ob es nur an der Rändern nicht funktionieren würde...
Der Baum und ich - 5. Akt
Renate, du willst heute beim Thema Baum bleiben, stimmts?
Ich würde jetzt so gern nähen!
Warum mach ich das hier?
Und dann war sie da, die richtig gute Idee: Ich nähe einfach ein Leiberl! Mit Stoff etwas ausdrücken ist einfach meine Kunstform! Kleidung nähen ist für mich wie die Erschaffung einer Skulptur, der Körper darunter nähert sich sowieso immer mehr Rubens an...
Kleidung muss
passen
und schön sein
und im Idealfall noch Witz haben oder zum Nachdenken anregen, jedenfalls irgendwas aussagen.08/15 Kleidung interessiert mich nicht mehr.
Kleidung ist Kunst!
Jawohl!
Irgendeinen Vorteil muss es ja haben, wenn man am Kursort wohnt. Schnell war klar es gibt keinen Baumstoff in meinem Stofflager. Vielleicht Siebdruck, meine neue Leidenschaft? Ein Text musste her! Da fiel mir dieses Konstantin Wecker Lied ein.
Handy sei Dank kann man Lieder ja überall hören. Ich horchte es mir oft an, schrieb Textpassagen raus, kürzte, strich, bis die Essenz fürs Shirt übrigblieb:
Warum muaß grod i in der vordersten Reih steh?
Die Texte sind alle im Kontext des Liedes auf den Baum bezogen - aber sie funktionieren auch ohne Baum-Bezug! Warum ich immer vorne steh? Weil ich mich in die erste Reihe stelle! Hinten sein ist nicht so mein Ding, in der Menge schwimmen auch nicht. Fußfrei ist super! Natürlich nicht immer,ein bissl was zum Raunzn gibts in Österreich immer. Der Platz für dieses Zitat war schnell gefunden. Weiter vorne als an der Stelle geht nicht. Ich trage das Shirt heute übrigens beim Horn-Vorspielabend meines Sohnes. Ich bin die einzige Mutter die ihn mit dem Klavier begleitet - obwohl ich nicht Klavierspielen kann. Warum muss ich dort vorne stehen?!?!... weil ich oft nicht nein sagen kann.
Jetz muaß i mir des ois mit anschauen, aus nächster Näh!
Tja, wer immer vorne mit dabei ist sieht auch gut. Deshalb hat dieses Zitat seinen Platz am Rücken gefunden. Nicht immer will man alles so genau sehen. Wegschauen kann ganz schön mühsam sein. Das kann schon am Wecker gehen... obwohl das ja eigentlich die Unterschrift des Zitats ist.
Wir ghörn doch alle zamm!
Wir san doch alle vom selben Schlag!
Die Redewendung vom selben Schlag kann man im Baum-Kontext sehen, oder auch nicht. Richtig schön doppeldeutig, schon im Liedtext. Meine grafische Lösung geht gegen die Textaussage, das ist gewollt.
Nähtechnisch ist das Shirt nicht gerade eine Meisterleistung. Schließlich hab ich am ersten Seminartag bis 23 Uhr gearbeitet, der zweite hat um 4 Uhr mit Siebdruck im Garten begonnen... Um 8 saß ich im Kurs - die Werke des zweiten Tages erspare ich euch. In der Mittagspause war ich wieder an der Nähmaschine. Nicht alle Fältchen liegen so akkurat wie ich es gerne hätte. Aber dafür war ich zur Präsentation fertig.
Als Schnitt hab ich Martha gewählt, die jetzt in der 4. Änderung einigermaßen passt. Einerseits bietet der Schnitt gerade Flächen für den Druck, aber die vielen Fältchen und Raffung haben etwas von "Blättern" für mich.An den Ärmel muss ich noch ein wenig feilen,die Kugel hat immer noch zu wenig Raum.
MMM - weil Kleidung ist Kunst! Create in Austria - ja, da bin ich eben her. Mein Freund der Baum - Ich liebe Bäume, auch wenn das aus diesem Text vielleicht nicht ganz so ersichtlich ist. mmi - Mittwochs mag ich es euch mit Gschichtln niederzuquatschen. Stoffspielerei - diesmal Schrift auf Stoff