Fashion Revolution Day

24. April 2016


Es ist Sonntagnachmittag, ich nähe für eine liebe Freundin ein Geburtstagsgeschenk.

Ich habe sonntags frei. Immer.
Ich verdiene genug, um viel Geld für Stoffe ausgeben zu können.
Ich habe die Zeit für ein Hobby, das mich erfüllt.

Was für ein Privileg!

Heute ist Fashion Revolution Day. Mamimade und eine ganze Menge anderer Näherinnen gedenken des schrecklichen Unglücks, das 2013 in Rana Plaza geschehen ist. Das Gebäude einer Nähfabrik stürzte ein. 1127 Personen starben. 2438 Personen wurden verletzt. Am Tag zuvor wurden schwerwiegende Risse entdeckt. Nach einiger Überlegung entschied man sich doch zu arbeiten.

Sonntags frei?
Genügend Lohn?
Zeit für ein Hobby? Phhh! Nicht mal Zeit für die eigenen Familie!

So sieht es bei den Näherinnen weltweit in den vielen, vielen Fabriken aus die unsere Kleidung herstellen. Ich möchte das so nicht! Ich will eine Revolution! Ich an der Nähmaschine bin eine sehr kleine Revolution. Aber meine Kaufentscheidungen können wohl dazu beitragen. Macht mit, dann sind wir mehr! 




13 Kommentare on "Fashion Revolution Day"
  1. kurz, prägnant und gescheit. danke für diesen beitrag, liebe eva, so vieles geht im alltagstrott, in der verwobenheit im eigenen kleinen leben unter.

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  2. gute Sache!
    Ich kann nicht nähen, aber oft (nicht immer) kaufe ich fair produzierte Kleidung, zB. bei Göttin des Glücks oder Grüne Erde (das ist jetzt eine Werbung und ich bekomm nix dafür). Meist ist es ja nicht ersichtlich, zumindest wenn man nicht intensiv recherchiert, wo große Labels nähen lassen.
    lg

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  3. Ich wünschte, dass da noch mehr in Bewegung geriete! Im Kleinen, bei dem Kauf der eigenen Kleidung versuche ich mein Bestes zu tun.
    Morgen geht ein großes Paket in die Staaten: lauter Sommerkleidung für die beiden Lockenmädchen. Zum größten Teil besteht ihre Garderobe aus dem, was ich ihnen nähe, was mich stolz macht.
    Wir sollten noch viel bewusster einkaufen, bei den Lebensmitteln wie bei der Kleidung. Weniger ist mehr, heißt da meine Devise.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Wie schön, dass Du uns aufrüttelst, Eva! Liebe Grüße, Nicole

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  5. Du hast ein paar Aspekte eingebracht, die ich gar nicht erwähnt habe, die ich aber sehr wichtig finde!
    Eine gute Woche!
    Astrid

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  6. Vielen Dank für diese Gedanken. Ich versuche seit einiger Zeit wenig, dafür hochwertig und unter guten Bedingungen gefertigte Ökomode zu kaufen. Manchmal werde ich allerdings doch noch bei den großen Ketten schwach ... aber es wird deutlich weniger.

    LG Martina

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  7. Klasse blog! Wir kaufen schon lange keine Billigware mehr. Aber das Ganze ist so eine Zwickmühle. Kaufen wir das nicht mehr, lassen diese M*stfirmen dort nicht mehr produzieren und die Frauen haben überhaupt kein Geld mehr. Man muss also schauen, dass man Ware von Firmen kauft, die wirklich nachschauen wo sie produzieren. Alles nicht so einfach. Grüßle Birgitt

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    1. Es gibt ja genug Menschen, welche von Eva genannte Privilegien nicht besitzen und in den grossen Ketten kaufen. Daran ist ja im ersten Schritt nichts verwerfliches, wenn man, wie Du, die Argumentation weiter führt.

      Aber, die, welche es sich leisten können, sollten es dann auch tun und darauf aufmerksam machen. Das ist die Revolution. Dann passiert etwas Schritt für Schritt...dann zwacken auch irgendwann die grossen Firmen mehr ihren irren Gewinns ab, um es der Näherin zu geben. Soviel wäre das nämlich nicht, dass es denen besser geht und die Firmen verdienen dann halt nur fünf statt fünfeinhalb Millionen

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  8. Prima, liebe Eva. Unsere Kaufentscheidungen haben Einfluss, so oder so. Danke dir und liebe Grüße - Ghislana (PS - Das Hausmusikfoto ist so süß...)

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  9. Toller Beitrag, liebe Eva! Ich find's schon schön, dass es in der Bloggerwelt so eine feine, kleine Revoluzzergesellschaft gibt, die manches so ein bisserl aufmischen! Da lässt sich doch etwas mehr bewegen als ohne Internet...
    Ganz herzliche rostrosige Grüße von der Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/04/die-tiere-vom-cobenzl.html

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